Frühlingsküche: So toll schmeckt der Mai!
Nicht nur die Liebe hat jetzt Saison. Das erste Obst des Jahres, aromatische Kräuter und junges Gemüse werden im Mai frisch geerntet: Zeit, die deftige Eintopfsaison zu beenden und Platz für neue Kreationen und echte Frühlingsklassiker zu schaffen. Die Saison ist eröffnet!
Die Tage werden wieder länger. Warme Sonnenstrahlen kitzeln auf der Haut und überall, wo man hinschaut: Bunte Farben und grüne Wiesen. Die Vöglein zwitschern, Blümchen blühen und Wiesen sprießen. Allerhöchste Zeit, aus dem Winterschlaf zu erwachen.
Kaum ein anderer Monat verheißt so viel Schönes wie der Mai. Steigende Temperaturen und der Duft nach Blüten und Gräsern machen Lust darauf, aktiver zu werden und die Sonne zu genießen. Und auch kulinarisch verheißt der Mai viel Neues.
„Alles Neue macht der Mai!“ Deftige Eintöpfe, Wild und Rotkohl hatten Ihre Zeit. Nach der Kartoffel- und Winterkohlsaison steht uns jetzt der Sinn nach einer leichten Küche. Und genau hierfür bringt uns der Mai die notwendigen Zutaten: Der Wonnemonat beschert uns das erste reife Obst und Gemüse aus heimischem Anbau. Die Zeit des erntefrischen Genießens beginnt.
Der Winter liefert uns größtenteils gelagertes Obst und Gemüse – das Angebot ist überschaubar. Es sei denn, wir greifen auf Lebensmittel aus entfernten Ländern zurück oder bedienen uns der Vielfalt unserer Tiefkühltruhe. Anders im Mai: Hier wächst frisches Gemüse auch wieder auf den Feldern und in den Gewächshäusern vor unserer Tür. Das erste Blattgemüse, einige Hülsenfrüchte, Zwiebel- und Kohlsorten geben jetzt ihr „Comeback“.
Im Freiland | Aus dem Gewächshaus |
Erbsen | Chinakohl |
Porree | Fenchel |
Radieschen | Möhren |
Erdbeeren | Stangensellerie |
Rhabarber | Mairüben |
Blattgemüse | Weißkohl |
Spargel | Spitzkohl |
Zwiebeln | |
Klassiker der Maiküche
Saisonaler Genuss sorgt für Abwechslung und stets die richtigen Vitamine und Nährstoffe zur richtigen Zeit. Der Mai macht Lust auf bunte Frühlingsrezepte mit Spargel, Maischolle und Co.
Spargel
Man könnte meinen, der Spargel stamme aus Deutschland oder Holland. Doch eigentlich kommt der Gemüsespargel (Asparagus officinalis) aus den südlichen Gefilden Europas, Vorderasien und Nordafrika. Erst die Römer brachten ihn über die Alpen, wo er spätestens seit dem 16. Jahrhundert als „königliches Gemüse“ gilt. Heute ist Spargel laut statistischem Bundesamt das meist angebaute Freilandgemüse in Deutschland.
500 Gramm Spargel enthalten nur ca. 90 kcal. Trotzdem beinhaltet grüner wie auch weißer Spargel viele wertvolle Nährstoffe wie Vitamin K (gut für Knochen, Hirn und Herz) und Folsäure (wichtig für die Zellgesundheit). Gekocht und pur serviert, verarbeitet zu einer cremigen Suppe oder als Salat: Spargel ist der Inbegriff der leichten Frühlingsküche.
Obacht, denn die Spargelsaison geht traditionell nur bis zum 24. Juni. Kosten Sie die Spargelsaison in vollen Zügen aus und entdecken Sie die Klassiker neu für sich. Wie wäre es z.B. mit einem Spätzle-Spargelblech mit saftigen Mini-Knusper-Schnitzeln – ein Gericht für die ganze Familie! Oder möchten Sie mal etwas Neues probieren? Dann kommt unsere Spargel-Erbsen-Panna Cotta auf Wildkräutersalat genau richtig!
Maischolle
Ein typisches Frühlingsgericht, oder doch eine bestimmte Schollenart? Weder noch: Als die Fischbestände noch nicht gefährdet waren, wurden im Frühjahr rund um die Nordseeinsel Helgoland junge Schollen gefangen. Deren Fleisch galt als besonders zart. Schon lange werden aber zum Schutz der Bestände nur noch ausgewachsene Fische gefischt. Die „Maischolle“ gehört trotzdem zum Mai wie der Tanz in den Mai und die Maibäume – eben eine echte Maitradition.
Scholle ist besonders mager. 100 Gramm enthalten nur 1,9 Gramm Fett und 86 Kilokalorien. Trotzdem ist dieser Plattfisch reich an den wertvollen Vitaminen, die für Fisch typisch sind: Bereits rund 700 Gramm Scholle decken den Tagesbedarf an Vitamin D, nur rund 400 Gramm den Tagesbedarf an Vitamin B3.
Eine Maischolle lässt sich auf höchst unterschiedliche Art und Weise zubereiten. Die Rezepte sind dabei meist schnell gemacht und schmecken herrlich frühlingshaft.
Erdbeeren
Schon seit der Steinzeit genießen wir Erdbeeren. Aber nicht die großen, saftigen von unseren Feldern heute, sondern bis zum Mittelalter ausschließlich die klitzekleinen Walderdbeeren, die wir heute noch am Wegesrand finden können. Mit der Entdeckung Amerikas kamen dann auch größere Sorten nach Deutschland. Insgesamt sind inzwischen rund 1000 Sorten bekannt, von denen wir nur einen Bruchteil im Handel finden. 3,5 Kilogramm verspeist hiervon jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr.
Erdbeeren schmecken nicht nur nach Frühling und Sommer. Sie helfen auch, gesund und fit in die warme Jahreszeit zu starten. Mit circa 64 Milligramm Vitamin C auf 100 Gramm sind Erdbeeren eine exzellente Vitamin-C-Quelle. Das ist gut für das Immunsystem und die Hautgesundheit. Außerdem enthalten sie größere Mengen lebenswichtiger Mikronährstoffe wie Mangan, Folsäure und Kalium sowie weitere nützliche Pflanzenstoffe.
„Strawberry fields forever!“ wünschten sich zwar schon die Beatles, die Zeit für heimische Erdbeeren ist aber begrenzt. Ungefähr von Mai bis Ende Juli werden die roten Früchte im Freiland geerntet. Reif geerntete Erdbeeren haben einen besonders intensiven Geschmack und einen höheren Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen, als Früchte, die im sonnigen Süden geerntet und dann wochenlang gelagert wurden.
Unsere reif geernteten, handgeteilten bofrost*Erdbeeren lassen sich super verarbeiten. Ob zu Desserts wie z.B. einer Erdbeer-Rhabarber-Tarte oder als herzhaft-süßer Spargel-Erdbeer-Salat sind Erdbeeren ein Garant für Frühlingsgefühle.
Maikraut
Nicht nur auf den Gemüse- und Erdbeerfeldern regt sich etwas im Mai. Auch auf heimischen Wiesen und in Wäldern finden sich jetzt die Vorboten des Sommers. Zahlreiche essbare Wildkräuter haben jetzt Saison. So schmeckt die Heimat im Mai: Der würzige Bärlauch erinnert an Knoblauch, ist aber etwas feiner und lässt sich zu Pesto oder Bärlauch-Gnocchi verarbeiten. Sauerampfer peppt mit seinem fein-säuerlichen Geschmack jeden Frühlingssalat auf.
Auch Waldmeister gehört zur Frühlingsküche. Maikraut, so wird das grüne Kraut auch genannt, findet sich in schattigen Bereichen der heimischen Laub- und Mischwälder. Lässt man ihn anwelken, entfaltet er sein intensiv süßliches Aroma, das wir schon seit Kindertagen aus der grünen Götterspeise kennen. Es ist die wichtigste Zutat der Maibowle, für die ein Bund mit Weißwein und Sekt gemischt wird. Prost, auf den Frühling!
Frühjahrsmüdigkeit? Raus an die frische Luft!
Sie fühlen sich noch so gar nicht nach Frühling, sondern eher abgeschlagen und schlapp? Dann leiden Sie womöglich unter der berühmten Frühjahrsmüdigkeit. Wissenschaftlich gesehen ist das in der Regel kein Grund zur Sorge. Ihr Körper braucht etwas Zeit, um sich an die neuen Umstände zu gewönnen.
Längere Tage mit mehr Sonnenlicht verändern den Hormonhaushalt und regen zu mehr Aktivität an. Der Körper stellt sich nur langsam auf die neuen Bedingungen ein. Vielleicht brauchen Sie etwas Starthilfe: Eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Nährstoffen hilft. Viel Zeit und Bewegung an der frischen Luft tun ebenfalls gut und sorgen dafür, dass Ihre Vitamin-D-Speicher aufgefüllt werden und Ihr Serotonin-Haushalt in Schwung kommt. Bei anhaltenden Verstimmungen und Antriebslosigkeit sollten Sie aber Rücksprache mit Ihrem Hausarzt halten.
Bleiben Sie gesund und genießen Sie den Frühling!