Dick, dünn, gerillt oder gerollt – Pommes Frites. Wer kennt und mag sie nicht? Sie erinnern uns an warme, ausgelassene Sommernächte auf Streetfood-Festivals und Stadtfesten. Auch wenn dieses Jahr alles anders ist, verzichten müssen Sie auf die knusprigen Kartoffelstäbchen natürlich nicht! Wir zeigen Ihnen, was Sie neben den klassischen Varianten mit Mayonnaise und Ketchup noch so alles aus den Pommes herauskitzeln können.
Dafür werfen wir einen Blick auf unsere Nachbarn nach Belgien - sie haben die Pommes im 17. Jahrhundert erfunden und über die Jahre perfektioniert. Zusätzlich geben wir Ihnen internationale Inspirationen für Rezeptideen zum Nachkochen. Streetfood für zu Hause – das ist 2020!
Wir starten ganz von vorne. Damit Ihre Pommes die perfekte Konsistenz haben, muss zunächst die Kartoffel-Sorte stimmen. Danach geht es an die richtige Zubereitung!
Die Belgier greifen meistens zu stärkereichen, eher mehligkochenden Sorten. Für einige Verfechter kommt sogar nur eine Sorte in Frage: die Bintje. Diese Sorte zeichnet sich gekocht durch ein besonders flaumiges Innenleben aus, das auf der Zunge wie feinstes Püree zergeht – besonders bei dickeren Pommes mit einem Durchmesser von 1,5 bis 2 Centimeter.
In Deutschland mögen wir es lieber bissfester, hier greift man am liebsten zur Laura – einer festkochenden Sorte, die sich durch ihre länglich-ovale Form, ihre rote Schale und ihr kräftig-gelbes Fleisch auszeichnet. Damit diese festkochenden Knollen nach der Zubereitung nicht zu bissfest sind, ist der Pommesschnitt dünner, der Durchmesser beträgt in der Regel 0,5 bis 1 Centimeter.
Mehr zu Kartoffelsorten und leckeren Gerichten finden Sie hier.
Die Grundprämisse der Belgier für knusprige Pommes lautet: „Zwei Mal Frittieren!“. Das sorgt dafür, dass sie außen besonders knusprig und innen schön weich sind. Zusätzlicher Tipp: Auf die richtige Temperatur kommt es an! Frittieren Sie die Kartoffeln bei ausreichend hoher Temperatur, nämlich 170 Grad Celsius. Sinkt die Temperatur unter diesen Bereich, nehmen die Pommes unnötig viel Fett auf und werden weniger knusprig. Zu heiß darf es aber auch nicht sein: Bei Temperaturen von über 180 Grad Celsius entsteht in stärkehaltigen Lebensmitteln das gesundheitsgefährdende Acrylamid. Laut einem Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erhöht Acrylamid in Lebensmitteln das Krebsrisiko für Verbraucher aller Altersgruppen.
Ein weiterer Tipp für besonders knusprige Pommes: Legen Sie die Pommes nach dem Schneiden für mindestens eine Stunde in kaltes Wasser und tupfen Sie die Kartoffelstäbchen grob trocken. Die nun ausgetretene und an der Oberfläche anhaftende Stärke wird im Öl besonders knusprig. Zugunsten der Knusprigkeit müssen Sie allerdings auch mit einem Vitamin- und Mineralstoffverlust rechnen. Das wasserlösliche Vitamin C und der Mineralstoff Kalium gehen zum Teil in das Wasser über.
Zur richtigen Zubereitung gehört auch die bewusste Wahl der Fettsorte. Belgier setzen auf Rindernierenfett, das für einen besonders kräftigen und leicht nussigen Geschmack sorgt. Wer sich lieber pflanzlich ernähren möchte, kann ebenfalls hoch erhitzbare Pflanzenöle wie raffiniertes Rapsöl oder Sonnenblumenöl nutzen. Darüber freuen sich nicht nur Vegetarier, auch ernährungsphysiologisch haben diese Pflanzenöle gegenüber tierischem Fett einen Vorteil. Sie sind reich an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren und sollten laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zwei Drittel des aufgenommenen Fetts ausmachen. Weiere Informationen finden Sie in unserem Blogtext zum Thema Speisefette.
Nachdem Sie nun wissen, was bei der Zubereitung für perfekte Pommes beachten müssen, zeigen wir Ihnen, wie man die beliebten Knusperstäbchen pimpt und optimal in Szene setzt. Dafür begeben wir uns auf eine kulinarische Reise in benachbarte und entfernte Länder.
Belgien – Pommes mit 20 Soßen
In Belgien gelten Pommes als Nationalspeise. Den Kartoffelklassiker gibt es sowohl in edlen Restaurants als Beilage zu Muscheln oder Steak als auch in einer von über 5.000 Imbissbuden. Ketchup muss man hier suchen. Stattdessen bieten die Belgier ein Angebot aus etwa 20 verschiedenen Soßen an, die meist auf Basis von Mayonnaise sind: Verfeinert mit eigelegten Gurken und Dill, fruchtig durch Tomaten und Paprika oder feurig wie die „Samurai“, eine Soße mit Habaneros. Ein Trip nach Brüssel lohnt sich!
England – „Fish ’n‘ Chips“
Auch in England sind Pommes teil eines Nationalgerichts: „Fish ’n‘ Chips“. Die Kartoffelstäbchen heißen in England Chips und sind deutlich dicker als in Deutschland. Damit es doppelt und länger knuspert, essen Engländer die Chips zusammen mit Backfisch. Wir zeigen Ihnen, was Sie für das originalgetreue Gericht beachten müssen:
Nachdem Sie die Kartoffelstäbchen knusprig frittiert haben, wenden Sie sie in Salz und Essig. Für die zweite knusprige Komponente, den ausgebackenen Fisch, stellen Sie einen Backteig her. Für zwei Portionen mischen Sie 250 Gramm Mehl mit 200 Milliliter Milch und 250 Milliliter Mineralwasser. Fügen Sie zwei Esslöffeln Essig, einen Teelöffel Salz und ein Ei hinzu. Alle Zutaten vermischen und den Teig zehn Minuten ruhen lassen. Währenddessen schneiden Sie zwei naturbelassenen Kabeljau- oder Seelachsfilets in jeweils drei gleich große Stücke. Tauchen Sie die Stücke kurz in Backteig, sodass die Oberfläche von einem dünnen Film bedeckt ist und lassen Sie den Fisch für fünf Minuten bei 170 Grad ausbacken. Dazu servieren die Engländer „Mushy Peas“ – einen Erbsenbrei, der aus in Salzwasser blanchierten Tiefkühlerbsen, Zitronensaft, Butter, Salz und Pfeffer besteht. Guten Appetit!
Peru –„Lomo Saltado“
Ein Klassiker der peruanischen Küche, der auf keiner Speisekarte fehlen darf, ist „Lomo Saltado“. Das Gericht besteht aus Pommes, Rinderfleischstreifen und einem würzigen Tomaten-Zwiebel-Sugo. Die Grundprämisse für dieses Gericht lautet: Damit das Fleisch seine Röstaromen und die Pommes ihre Knusprigkeit behalten, dürfen die drei Komponenten erst kurz vorm Servieren vermengt werden. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie den Klassiker der perunischen Küche nachkochen:
Für zwei Portionen frittieren oder backen Sie 250 Gramm Pommes knusprig aus. Braten Sie 250 Gramm Rinderfiletspitzen scharf an und stellen Sie sie bis zur weiteren Verarbeitung zur Seite. Im entstandenen Fleischsud schwitzen Sie nun die Würfel einer roten Zwiebel und eine gehackte Knoblauchzehe an. Fügen Sie die Streifen einer roten Paprikaschote hinzu und lassen Sie sie drei Minuten braten. Geben Sie zwei gewürfelte Tomaten hinzu und lassen Sie das Gemüse drei Minuten köcheln. Würzen Sie das Gemüse nun mit einem Esslöffel Rotweinessig, einem Esslöffel Sojasoße, einem Teelöffel Kreuzkümmel und einer Prise Salz und Pfeffer. Zuletzt vermengen Sie das Fleisch mit dem Gemüse und heben Sie die Kartoffelstäbchen leicht unter. Hierzu servieren Peruaner üblicherweise Reis.
Inspiriert von der Vielfalt an internationalen Pommesspezialitäten stellen wir Ihnen nachfolgend weitere zwei Rezeptideen vor, die Sie geschwind nachkochen können und gewiss für Abwechslung sorgen:
Zutaten für 2 Personen, Zubereitung einfach, Zubereitungszeit ca. 30 Minuten
Menge | Zutaten |
400 g | |
250 g | |
2 EL | Wildpreiselbeeren |
2 TL |
Zubereitung:
1. In einem Topf Wasser zum Kochen bringen. Den tiefgefrorenen Kochbeutel der Köttbular in kochendes Wasser geben, aufkochen und ohne Deckel bei mittlerer Hitze für ca. 25 Minuten leicht köcheln lassen.
2. Die Fritteuse auf 170 Grad vorheizen. Die tiefgefrorenen Pommes für ca. 1,5 Minuten vorfrittieren, herausnehmen und das Fett erneut aufheizen. Das Produkt für weitere 2 bis 4 Minuten fertig frittieren und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Achtung: Vermeiden Sie ein Überfüllen des Frittierkorbes. Befüllen Sie den Korb maximal bis zur Hälfte. Frittieren Sie das Produkt nicht zu lange und vermeiden Sie starke Bräunung. Bitte die Pommes nach dem Frittieren ausreichend auf einem saugfähigen Papiertuch abtropfen lassen.
3. Die Pommes auf zwei Schalen verteilen und mit den Köttbular inklusive Soße toppen. Oben auf jeder Schale einen Esslöffel Wildpreiselbeeren geben und mit dem Schnittlauch betreuen.
Das Rezept finden Sie auch bei uns in der Rezeptwelt.
Zutaten für 2 Personen, Zubereitung einfach, Zubereitungszeit ca. 30 Minuten
Menge | Zutaten |
300 g | |
6 Stk. | |
70 g | Joghurt, 10 % Fett |
Prise | Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel |
1 Stk. | Zitrone |
1 TL | gehackte Minze |
1 Stk. | Knoblauchzehe |
1 Stk. | Avocado |
1. Den Backofen auf 160 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die tiefgefrorenen Süßkartoffelpommes zusammen mit den Falafeln auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech in der mittleren Schiene für ca. 20 Minuten backen. Nach der Hälfte der Zeit die Pommes einmal wenden.
2. Währenddessen den Joghurt mit dem Kreuzkümmel, Salz, Pfeffer, gehackter Minze und einer kleinen, gepressten Knoblauchzehe verrühren.
3. Die Avocado halbieren, vom Kern befreien und das Fruchtfleisch aushöhlen. Dieses danach mit einer Gabel gut zerdrücken und mit der anderen Hälfte des Zitronensaftes, Salz und Pfeffer verfeinern.
4. Die fertigen Pommes und Falafel auf zwei Schalen aufteilen und jeweils mit dem Minz- und dem Avocado Dip toppen.
Das Rezept finden Sie natürlich auch bei uns in der Rezeptwelt.